Wanzen (Heteroptera)

Einordnung

Aus der Unterordnung der Echten Wanzen (Heteroptera), die der Ordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera) zugehörig sind, können verschiedene Vertreter an der Erdbeere schädigend auftreten: Grüne Futterwanze (Lygocoris pabulinus), Hopfenwanze (Calocoris fulvomaculatus), Plagiognathus arbustorum und andere mehr.

Beschreibung

L. pabulinus: Adulte 5,0-6,5 mm lang; grün, glänzend, fein weiß-behaart;Halsschild etwas punktiert, leicht angerauht; Fühler recht lang; Ei 1,3 mm lang, cremeweiß, glänzend, leicht C-förmig; Nymphe hell- bis tiefgrün; Fühler mit orangeroten Flecken.

C. fulvomaculatus: Adulte 8 mm lang, braun bis grün mit gelber Behaarung; Flügeldecken gelblich bis rot, Ei 1,4 mm lang, cremeweiß, leicht C-förmig; Nymphe grüngelb bis rotbraun, mit gelbgrünem Rückenstreifen.

P. arbustorum: Adulte 4,0-4,5 mm lang; hellbraun bis schwärzlich, schwarz behaart; die ersten beiden Fühlerglieder schwarz, Beine dunkel, mit schwarzen Borsten; Nymphe blaugrün mit dunkler Fühlerbasis; Beine dunkel, mit schwarzen Borsten.

Lebensweise

Die Grüne Futterwanze überwintert im Eistadium in der Rinde ein- bis zweijähriger Triebe holziger Wirtspflanzen . Ab April schlüpfen die Junglarven und beginnen an frisch entfalteten Trieben und Blättern zu saugen, um im 2., 3. oder 4. Larvenstadium auf krautige Pflanzen (Kartoffeln, Erdbeeren, Gräser etc.) zu wechseln. Nach 4 bis 5 Wochen sind alle 5 Larvenstadien durchlaufen und die geflügelte Wanze beginnt mit der Eiablage (Ende Juni/Juli). Aus diesen Eiern, die normalerweise einzeln in das Gewebe gelegt werden, entwickelt sich die 2. Generation, aus der im Sommer die erwachsenen Wanzen hervorgehen. Diese wechseln im September/Oktober wieder auf den Winterwirt um dort wiederum Eier in das Rindengewebe abzulegen.

Die Hopfenwanze legt ihre Eier im August in trockenes Holz, aus denen ab kommendem Mai die Nymphen schlüpfen. Nach 5 Nymphenstadien, in denen ihnen auch Blätter und Blattstiele der Erdbeere als Nahrung dienen, erscheinen die adulten Wanzen ab Ende Juni.

Bei Plagiognathus arbustorum erfolgt die Eiablage im Herbst in jungem Holz von Apfelbäumen. Im darauffolgenden Mai schlüpfen die Nymphen und ab Ende Juni sind die adulten Wanzen zu beobachten. Am häufigsten ist diese Wanzenart an Brennesseln zu finden. Wie viele andere Arten aus dieser Unterordnung kann auch dieser Vertreter, besonders als Räuber von Spinnmilben, auch als nützlich betrachtet werden.

Schaden und Symptome

Die Saugtätigkeiten dieser Arten führt zu Verfärbungen und Löchern an den Blättern, besonders an der Blattbasis nahe der Mittelader. Besaugte Blüten und Früchte bringen verkrüppeltes Erntegut mit z. T. eng sitzenden Nüsschen.

Diagnose

Die Ursachen-Bestimmung von Fruchtdeformationen sollte vom Fachmann durchgeführt werden, da Verwechselungsgefahr mit Blattälchen-Befall besteht. Die genaue Bestimmung der angetroffenen Wanzenarten sollte ebenfalls geschulten Personen überlassen werden, zumal viele Wanzenarten als Nützlinge zu bezeichnen sind.

Bekämpfung

- richtige Sortenwahl (z. B. "Honeoye" wenig anfällig)

- Erdbeer-Anbau innerhalb größerer Wiesenflächen meiden

- chemische Bekämpfung meist nicht notwendig

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