Eckige Blattfleckenkrankheit (Xanthomonas fragariae)
Einordnung
Dieses stäbchenförmige Bakterium gehört zur Gattung Xanthomonas. Es ist 0,2-0,8 x 0,6-2 µm groß und besitzt eine Geißel zur Fortbewegung. Xanthomonas ist streng aerob und gram-negativ.
Lebensweise
Die Infektion der Pflanze erfolgt über Wunden oder Spaltöffnungen. Für die Verbreitung sind aber auch kranke Jungpflanzen verantwortlich. Bei hohen Temperaturen (18-26 °C) und hoher Luftfeuchte und Niederschlägen kann sich der Erreger optimal entwickeln. Innerhalb der Pflanze breitet sich das Bakterium systemisch aus. Die Überwinterung kann in und an allen Pflanzenteilen erfolgen.
Symptome
Im Frühjahr zeigen sich an alten, bodennahen Blättern blattunterseits hellgrüne, eckige, wässerige Flecke. Die eckige Erscheinung der Flecke beruht darauf, daß die Ausbreitung der Krankheit zunächst von den kleinen Blattadern verhindert wird. Im weiteren Krankheitsverlauf wachsen die Flecke und zeigen sich dann auch blattoberseits als dunkle, rötlichbraun-schwarze Läsionen. Bei neu entwickelten Blättern treten diese Symptome erst im Sommer auf. Bei hoher Luftfeuchtigkeit (z.B. beim Unter-Folie-Anbau) zeigt sich auf der Blattunterseite ein milchig-weißer Bakterienschleim. Bei einem Befall der Kelchblätter treten unterschiedliche Symptome auf. Je nach dem Alter der Früchte werden diese notreif, trocknen ein oder sogar weichfaul. Im allgemeinen sind Früchte aber, wenn überhaupt noch welche gebildet werden symptomlos. Im Rhizom kann es zur Bildung sogenannter Bakterientaschen kommen. Über einen Befall der Ausläufer werden die Ableger infiziert.
Diagnose
Anhand der Blattsymptome vom Fachmann sicher zu bestimmen. Eine Laboruntersuchung ist zur genauen Diagnose unbedingt nötig. Im zeitigen Frühjahr alte, bodennahe Blätter auf Befall (Bakterienschleim, Blattflecke) kontrollieren (Gegenlichtprobe).
Bedeutung
Der Erreger tritt weltweit auf. Bei optimalen Bedingungen kann das Bakterium bestandsgefährdend werden. Die Befallsstärke ist stark von den Witterungsbedingungen abhängig.
Bekämpfung
- auf gesundes Pflanzgut achten
- feuchtwarme Lagen meiden
- Unter-Folien-Anbau vermeiden
- chem. Behandlung mit Grünkupfer (z.B. Funguran; Stand 1999) können nur vorbeugend wirken, nicht aber kranke Pflanzen heilen Download [PDF-Datei ca. 8.7 KB] |