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Gewählte Fruchtart: > Himbeere > Himbeerblattmilbe

 

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Abb.1:
Blattsymptome
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Abb.2:
Blattsymptom
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Abb.3:
Blattsymptom oberseits
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Abb.4:
Blattsymptom oberseits
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Abb.5:
Blattsymptom unterseits
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Abb.6:
Blattsymptom unterseits

Himbeerblattmilbe (Phyllocoptes gracilis)

Einordnung

Die Himbeerblattmilbe gehört zur Familie der Gall- und Rostmilben (Eriophyidae) und unterstehen der Ordnung der Prostigmata.

Beschreibung

Adultes Weibchen 0,13-0,17 mm lang; Körper weißlich bis hellbraun, langgestreckt; am Prodorsalschild auf Warzen ein Paar mittellange Borsten.

Lebensweise

Die Überwinterung der Milben erfolgt zwischen den Knospenschuppen, seltener in Rindenrissen. Zur Zeit der Knospenentfaltung wandern sie an Blattstiele und die Unterseite der Fiederblättchen, wo bei günstigen Tagestemperaturen (um 25 °C) bereits nach einer Woche die Eiablage zwischen den Blatthaaren erfolgt. Hier erfolgt auch die weitere Entwicklung mehrerer, sich überschneidender Generationen, die bei starkem Befall allerdings auch an Blüten und Früchten stattfinden kann. Bei konstanten Temperaturen um 25 °C schlüpfen die Larven bereits nach drei Tagen und erlangen nach zwei Wochen die Geschlechtsreife. Seinen Populationshöhepunkt erreicht dieser Schädling an den Fruchtruten zur Mitte des Sommers, wobei tiefe Temperaturen (11 °C Entwicklungsnullpunkt) und geringe Luftfeuchtigkeit die Entwicklung hemmen. Zum Herbst hin nimmt die Zahl der Milben wieder ab und die Weibchen suchen ihre Winterquartiere auf. Die Tiere werden besonders durch sich ausdehnende Knospen vor Austrieb zerquetscht und dezimiert. Die Verbreitung erfolgt durch befallenes Pflanzgut, Wanderung der Milben im Bestand und durch Wind.

Schaden und Symptome

Der Befall durch die Himbeerblattmilbe äußert sich an den Blättern durch Aufhellungen oder mosaikartige Fleckung der Blattoberseite, während die Unterseite grau und haarlos ist. Bei starkem Befall können Blattmißbildungen auftreten. Befallenen Früchten fehlt die Behaarung; es zeigen sich helle Flecke, das Schadbild der sogenannten "Trockenbeerenkrankheit".

Diagnose

Die Blattsymptome sind von Juni bis in den Herbst hinein zu beobachten. Da Verwechslungsgefahr mit dem Himbeermosaik-Komplex besteht, ist eine Untersuchung der Blattunterseite mit einem Binokular auf die verschiedenen Entwicklungsstadien dieser Milbe unbedingt anzuraten. Die oben beschriebenen grauen, haarlosen Stellen blattunterseits fehlen bei einer Viruserkrankung. Auf Fruchtschäden ist zur Zeit der Reife zu achten.

Bekämpfung

- nicht infiziertes Pflanzgut verwenden

- befallene Triebe zurückschneiden

- natürliche Feinde schützen (Raubmilben wie z.B. Typhlodromus pyri / Syn. T. tiliae)

- chemische Maßnahmen bei über 30 % Blattbefall bei Entfaltung der Tragrutenblättchen

- eventuell zweite Behandlung kurz vor Blüte (Indikationszulassung beachten)

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