Himbeerrost (Phragmidium rubi-idaei)
Einordnung
Der Himbeerrost gehört zur Unterabteilung der Basidiomycotina. Diese sind durch die Bildung einer Basidie, welche meist vier Basidiosporen trägt charakterisiert.
Lebensweise
Der Pilz überwintert in Form von Teleutosporen auf abgefallenem Laub. Die Teleutosporen brauchen eine Kälteperiode um ihre Keimruhe zu überwinden. Wenn die Temperaturen 6,3 °C übersteigen, beginnen sie zu keimen und bringen ein Promyzel mit Basidien hervor. Im Frühsommer, nachdem die Basidiosporen ausgekeimt sind, entwickeln sich blattoberseits sehr kleine orangefarbene Aecidien. Die Acidiosporen beginnen einen neuen Infektionszyklus, indem sie über die Stomata in die Blätter eindringen. Blattunterseits zeigen sich die kleinen, orangenen Uredolager. Es werden massenhaft Uredosporen freigesetzt, welche für eine weitere Ausbreitung der Krankheit im Bestand verantwortlich sind. Zum Auskeimen benötigen die Uredosporen Wasser mit einer Mindesttemperatur von 11 °C. Sie infizieren ausschließlich zartes, grünes Gewebe. Ab Mitte Juni entwickeln sich die schwarzen Wintersporen (Teleutolager).
Symptome
Im Frühsommer zeigen sich auf der Blattoberseite orangegelbe Pusteln. Auch an jungen Trieben können diese Pusteln in Bodennähe auftreten, aber nur selten an Stielen und Kelchblättern. Etwa ab Juni erscheinen blattunterseits zahlreiche bleichgelbe bis orangefarbene Pusteln. Manchmal treten diese auch an Stielen oder Früchten auf. Ab Mitte Juli werden diese Pusteln dunkel bis schwarz. Bei starkem Befall kann es auch zu vorzeitigem Blattfall kommen.
Diagnose
Der Erreger ist durch die deutlichen Symptome visuell zweifelsfrei anzusprechen. Anhand der gelben Pusteln blattoberseits unterscheidet er sich klar von anderen Rostpilzen.
Bedeutung
Obwohl der Pilz weltweit auftritt (Tendenz steigend) sind bedeutende Ernteverluste selten. Nur wenn anfällige Sorten in sehr feuchten Lagen angebaut werden, kann es zu einem starken Befall kommen. Dann ist es aber möglich, daß der vorzeitige Blattfall zu einer Schwächung der Pflanzen führt (d.h. geringere Winterhärte und schwache Fruchtproduktion im Folgejahr).
Bekämpfung
- für Verrottung des abgefallenen Laubes sorgen oder dieses entfernen
- befallene Ruten entfernen
- chem. Maßnahmen
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