Rutengallen (Agrobacterium rubi)
Einordnung
Der Erreger ist ein stäbchenförmiges Bakterium (0,2-0,8 x 0,6-2 µm). Es ist peritrich begeißelt, Gram-negativ und lebt vorwiegend aerob.
Lebensweise
Das Bakterium kommt im Boden vor und lebt dort saprophytisch (baut totes Pflanzenmaterial ab). Mit dem Wasser (z.B. durch Regenspritzer) gelangt es an die Pflanze. Das Bakterium schleust über Verwundungen ein TI-Plasmid (tumorinduzierendes Plasmid) in die Pflanzenzellen ein. Diese werden sofort zur Tumorbildung angeregt und ernähren so das Bakterium.
Symptome
An den Ruten der vorjährigen Triebe bilden sich, in einer Höhe von bis zu einem Meter, weiche, helle Wucherungen mit einer glatten Oberfläche. Die Wucherungen können sich über längere Bereiche der Ruten ausbreiten. Mit der Zeit werden sie dunkel, bekommen eine zerklüftete Oberfläche und verholzen. Befallene Ruten vertrocknen und sterben ab. Die Früchte bleiben klein und körnig.
Diagnose
Kontrollen auf die oben beschriebenen Symptome sollten ab Juni durchgeführt werden. Anhand der typischen Wucherungen von erfahrenen Personen sicher zu bestimmen.
Bedeutung
In Einzelfällen (besonders nach Hagelschaden) können bis zu 30 % der Ruten betroffen sein. Bei älteren Pflanzen wirkt sich ein Befall nicht schlimm aus wie bei jüngeren.
Bekämpfung
- bei Neupflanzungen verseuchte Felder meiden
- Verwundung der Pflanzen vermeiden
- gesundes Pflanzgut verwenden
- befallene Pflanzen entfernen Download [PDF-Datei ca. 6.6 KB] |