Drahtwürmer (Elateridae)
Einordnung
Als Drahtwürmer bezeichnet man die Larven der Schnellkäferarten (Elateridae), die zur Ordung der Käfer (Coleoptera) zu zählen sind. Die größte Bedeutung kommt den Larven des Saatschnellkäfers (Agriotes lineatus) und des Düsteren Humusschnellkäfers (Agriotes obscurus) zu.
Beschreibung
Agriotes lineatus : Käfer 7-10 mm lang; dunkel gelblichbraun; Flügeldecken mit abwechselnd hellen und dunklen Längsstreifen; Ei 0,6 mm Durchmesser; schwach oval, weißlich; Larve 25 mm lang; Körper glänzend gelblichbraun mit einem dunkleren Kopf; Körperende zugespitzt; Kiefer kräftig; Beine klein.
Agriotes obscurus : Käfer 7-10 mm lang; matt rostbraun bis braunschwarz; Larve bis 22 mm lang, ansonsten A. lineatus sehr ähnlich.
Lebensweise
Die Lebensweise dieser beiden Schnellkäferarten ist sehr ähnlich. Im Mai und Juni legen die adulten Weibchen ihre Eier in Gruppen zwischen Gräser und andere Pflanzen. Die etwa vier Wochen später schlüpfenden Larven ernähren sich im ersten Jahr hauptsächlich von Humus und beginnen erst im zweiten Jahr mit einem teilweise ausgeprägten Wurzelfraß. Am aktivsten sind die Larven dabei im Frühjahr und im Herbst. Nach vier bis fünf Jahren verpuppen sich die Larven meist in den Sommermonaten in 10-20cm Bodentiefe. Etwa einen Monat später schlüpfen die adulten Käfer, bleiben aber normalerweise noch bis zum kommenden Frühjahr in ihren Erdkammern.
Schaden
Der Wurzelfraß und das Einbohren in die Pflanzenbasis kann zum Welken und Absterben der Brombeerranken führen. Im Gegensatz zu den Larven verursachen die erwachsenen Käfer durch ihren Blatt- und Blütenfraß geringe bis gar keine Schäden. Der Larvenfraß kann verstärkt auf frisch umgebrochenen Wiesenflächen auftreten.
Diagnose
Kränkelnde Pflanzen aus dem Boden nehmen und Boden sowie Wurzelraum auf Befall kontrollieren. Drahtwürmer sind anhand ihrer Gestalt (mit 3 Paar gegliederten Brustbeinen, hellbraun, harthäutig, schlank und gestreckt) eindeutig anzusprechen. Die genaue Artenbestimmung bleibt dem Fachmann vorbehalten.
Bekämpfung
- Natürliche Feinde schützen (Fasan, Rebhuhn, Laufkäfer etc.)
- Brombeeranbau auf frisch umgebrochenen Flächen vermeiden
- vor Pflanzung mehrfache Bodenbearbeitung durchführen
- saure Böden aufkalken (pH-Wert erhöhen)
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