Gefurchter Dickmaulrüßler (Otiorhynchus sulcatus)
Einordnung
Der Gefurchte Dickmaulrüßler gehört zur Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae) und zur Ordnung der Käfer (Coleoptera).
Beschreibung
Käfer 7-10 mm lang; schwarz, leicht glänzend; Körper flügellos; Flügeldecken gefurcht, mit gelblich behaarten Flecken; Eier 0,7 mm lang, fast kugelig, von weiß nach braun wechselnd; Larve 8-10 mm lang; cremeweiß mit braunem Kopf; beinlos, C-förmige Körperhaltung; Puppe 7-10 mm lang; weiß; mit deutlich freien Flügelscheiden.
Lebensweise
Der Gefurchte Dickmaulrüßler ist flugunfähig und nachtaktiv. Die parthenogenetischen Weibchen schlüpfen im Mai und Juni und beginnen sogleich mit einem etwa dreiwöchigen Blattfraß. Dann erfolgt die Eiablage in den Boden nahe der Wirtspflanze zu mehreren hundert pro Weibchen. Nach einer bis acht Wochen (stark temperaturabhängig) schlüpfen die Larven, die sich von Wurzeln ernähren und nach drei bis sieben Monaten (warme Witterung hat eine schnellere Entwicklung zur Folge) verpuppen. Einige der adulten Tiere überwintern und können einige Jahre Eier legen, wobei starke Temperaturschwankungen in den Wintermonaten die Tiere stark dezimieren.
Schaden und Symptome
Der durch den Käfer verursachte Blattrandfraß ist von geringer Bedeutung. Der Wurzelfraß der Larven hingegen kann besonders bei trockener Witterung und während der Fruchtausbildung zu Welkeerscheinungen und Zusammenbrechen der Brombeerranken führen.
Diagnose
Die Anwesenheit der Käfer kann mit bodeneben eingelassenen Honiggläsern erfolgen, die zweimal pro Woche kontrolliert werden (günstigste Zeit: Mai bis Juli). Zur Larvenkontrolle von März bis Oktober Wurzelbereich und Boden kontrollieren (Larven: beinlos, mit deutlich abgesetztem Kopf, bleich, eingekrümmt). Puppen können von Mai bis August gefunden werden. Die genaue Artenbestimmung liegt beim Spezialisten, da weitere Rüsselkäferarten auftreten können.
Bekämpfung
- Flächen mit O. sulcatus-Befall bei der Brombeerkultur meiden
- Nematodeneinsatz mit Heterorhabditis bacteriophora
- Chemische Maßnahmen nur gegen Käfer, nicht aber Larven möglich
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