Botrytis Fruchtfäule (Botrytis cinerea)
Einordnung
Der Pilz Botrytis cinerea, auch Botryotinia fuckeliana genannt, gehört zur Unterabteilung der Ascomycotina, deren besonderes Merkmal die Bildung eines Ascus ist. Diese blasen- oder sackförmige Zelle enthält in der Regel acht ein- oder mehrzellige Ascosporen.
Lebensweise
Der Pilz überwintert in Form von Sklerotien auf den Ruten. Im Frühjahr, bei mildem Wetter, werden Massen von Sporen (Konidien) entlassen. Die Konidien werden vom Wind verbreitet und können in jedem Stadium infizieren. Hauptsächlich werden aber geschwächte oder verletzte Pflanzenteile infiziert. Eine Infektion kann beispielsweise über abgestorbene Blattstiele oder Knospen stattfinden. Auch über alternde, schwache Blüten ist eine Infektion möglich, so daß es zur Erkrankung der Früchte kommt. Andere Pflanzenarten im Bestand können dem Erreger ebenfalls als Wirt dienen. Nach Regenperioden kann die Krankheit verstärkt auftreten. Hohe Luftfeuchtigkeit (>95 %) und niedrige Temperaturen (<15-20 °C) fördern die Krankheitsentwicklung.
Symptome
Kranke Früchte sind von einem mausgrauen, stäubenden Pilzrasen bedeckt. Nach einer Weile vertrocknen sie, schrumpfen ein und verhärten.
Diagnose
Anhand der Symptome ist der Pilz visuell zweifelsfrei zu bestimmen.
Bedeutung
Der Erreger ist ein Schwächeparasit und hat einen großen Wirtskreis. Besonders im Falle ausgedehnter Nässeperioden während der Blüte- und Erntezeit kann es zu einem massiven Ernteverlust kommen.
Bekämpfung
- maßvolle Düngung (fördert Holzreife/Winterhärte)
- befallene und verletzte Triebe ganz entfernen
- Unkraut beseitigen
- resistente Sorten verwenden ('Theodor Reimers')
- wenn Neuaustrieb 20 cm hoch dichte Bestände auslichten
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