Grünliche Gänsedistellaus (Hyperomyzus lactucae)
Einordnung
Die Grünliche Gänsedistellaus gehört zur Familie der Aphididae, zur Überfamilie der Blattläuse (Aphidoidea) und zur Ordnung der Schnabelkerfen (Hemiptera).
Beschreibung
Adulte 2,3-2,5 mm groß; hellgrün bis grün; Fühler deutlich kürzer als der Körper, mit grauen Spitzen; Siphonen mit dunkler Spitze, mäßig lang und mit deutlicher Verdickung in der Mitte.
Lebensweise
Die Überwinterung dieser Blattlaus erfolgt im Eistadium am einjährigen Holz der Johannisbeere, ihrem Winterwirt. Ende März und Anfang April schlüpfen die Jungläuse, die sogleich die nächstgelegenen Blattknospen aufsuchen. Diese besaugen sie im Schutz der Knospenschuppen, wechseln später an die Triebspitzen und haben bis zum Mai meist große Kolonien gebildet. Gegen Mitte/Ende Mai treten die Adulten der dritten und geflügelten Generation auf. Diese nehmen einen Wirtswechsel auf die Gänsedistel (Sonchus) vor, an deren Blüten sie während der Sommermonate leben. Im Herbst kommt es zur Rückwanderung auf die Johannisbeere mit anschließender geschlechtlicher Vermehrung. Vor Einbruch des Winters legt das Weibchen schließlich etwa 5 Eier an der Knospenbasis ab.
Schaden und Symptome
Der Befall äußert sich im Frühjahr in lockeren Blattnestern an den Jungtrieben, wobei die jungen Blätter leicht gekräuselt sind und ein chlorotisches Adernnetz aufweisen. Der größte Schaden jedoch entsteht indirekt durch die mögliche Virusübertragung der Adernbänderung (Gooseberry vein-banding).
Diagnose
Aufgrund der Symptome ist die Gänsedistellaus zweifelsfrei anzusprechen. Eine Kontrolle der Eidichte sollte im Winter, die auf Anwesenheit von Läusen im April und Mai erfolgen. Kolonien dieser Blattlausart werden nicht von Ameisen aufgesucht und sind aufgrund des Wirtswechsels von Mitte Juni bis in den Herbst hinein nicht an der Johannisbeere zu finden.
Bekämpfung
- Winterspritzungen während der Knospenruhe bis zum Knospenschwellen
- Frühjahrsspritzungen bis kurz vor dem Öffnen der ersten Blüten
- Einsatz und Schutz von Nützlingen (Schlupfwespen, Marienkäfer u. a.)
- befallene Triebspitzen frühzeitig entfernen Download [PDF-Datei ca. 8.7 KB] |