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Gewählte Fruchtart: > Johannisbeere > Rüsselkäfer

 

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Abb.1:
Gefurchter Dickmaulrüßler
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Abb.2:
Rüsselkäferlarve
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Abb.3:
Rüsselkäferpuppe

Rüsselkäfer (Curculionidae)

Einordnung

Aus der Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae) - die zur Ordnung der Käfer (Coleoptera) gehören - können verschiedene Vertreter an der Johannisbeere schädigend auftreten: Der Gefurchte Dickmaulrüßler (Otiorhynchus sulcatus), der Rotbeinige Dickmaulrüßler (O. clavipes), der Graue Knospenrüßler (Peritelus griseus) und andere mehr. Hier wird stellvertretend O. sulcatus vorgestellt.

Beschreibung

Käfer 7-10 mm lang; schwarz, leicht glänzend; Körper flügellos; Flügeldecken gefurcht, mit gelblich behaarten Flecken; Eier 0,7 mm lang, fast kugelig, von weiß nach braun wechselnd; Larve 8-10 mm lang; cremeweiß mit braunem Kopf; beinlos, C-förmige Körperhaltung; Puppe 7-10 mm lang; weiß; mit deutlich freien Flügelscheiden.

Lebensweise

Der Gefurchte Dickmaulrüßler ist flugunfähig und nachtaktiv. Die parthenogenetischen Weibchen schlüpfen im Mai und Juni und beginnen sogleich mit einem etwa dreiwöchigen Blattfraß. Dann erfolgt die Eiablage in den Boden nahe der Wirtspflanze zu mehreren hundert pro Weibchen. Nach 1 bis 8 Wochen (stark temperaturabhängig) schlüpfen die Larven, die sich von Wurzeln ernähren und nach 3 bis 7 Monaten (warme Witterung hat eine schnellere Entwicklung zur Folge) verpuppen. Einige der adulten Tiere überwintern und können einige Jahre Eier legen, wobei starke Temperaturschwankungen in den Wintermonaten die Tiere stark dezimieren.

Schaden und Symptome

Der durch den Käfer verursachte Rand- und Lochfraß an Blättern ist von geringer Bedeutung. Der Wurzel- und Rhizomfraß der Larven hingegen kann besonders bei trockener Witterung und während der Fruchtausbildung zu Welkeerscheinungen und Zusammenbrechen der Johannisbeersträucher führen. Der Graue Rüsselkäfer (Peritelus sphaeroides) und der Graue Lappenrüßler (Otiorhynchus singularis) sind selten anzutreffende Arten. Bei ihnen überwiegt die oberirdische Schädigung, wobei die Nagetätigkeiten an Trieben und Knospen zum Welken und Absterben führen.

Diagnose

Die Anwesenheit der Käfer kann mit bodeneben eingelassenen Honiggläsern erfolgen, die 2 mal pro Woche kontrolliert werden (günstigste Zeit: Mai bis Juli). Zur Larvenkontrolle von März bis Oktober Wurzel- und Rhizombereich und Boden kontrollieren (Larven: beinlos, mit deutlich abgesetztem Kopf, bleich, eingekrümmt). Puppen können von Mai bis August gefunden werden. Die genaue Artenbestimmung liegt beim Spezialisten.

Bekämpfung

- Flächen mit Curculionidae-Befall bei der Johannisbeerkultur meiden

- Nematodeneinsatz mit Heterorhabditis heliothidis

- chemische Maßnahmen nur gegen Käfer, nicht aber Larven möglich

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