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Gewählte Fruchtart: > Johannisbeere > Johannisbeerblattgallmücke

 

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Abb.1:
gekräuselte Blätter
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Abb.2:
Larve auf Blatt
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Abb.3:
Larven auf geschädigtem Blatt

Johannisbeerblattgallmücke (Dasyneura tentesi)

Einordnung

Die Johannesbeerblattgallmücke gehört zur Familie der Gallmücken (Cecidomyiidae = Itonididae), zur Unterordnung der Mücken (Nematocera) und zur Ordnung der Zweiflügler (Diptera).

Beschreibung

Mücke 1-2 mm lang; Körper braun-gelblich mit hellerem Hinterleib; Abdomen mit dunkler gefärbten Querbändern; Flügel durchsichtig; Ei 0,25 x 0,7mm, blaßweiß und zigarrenförmig; Larve bis 2 mm lang; meist weiß, selten orangefarben; Spatula zweilappig.

Lebensweise

Die Überwinterung der Johannisbeerblattgallmücken erfolgt als Larven in Kokons wenige Zentimeter unter der Erdoberfläche. Nachdem sie sich dort im Frühjahr verpuppt haben, schlüpfen etwa zwei Wochen später die Mücken der 1. Generation, die ab Ende April anzutreffen sind. Die Eiablage erfolgt in Falten junger Blätter, bevorzugt an denen der Triebspitzen. Nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die rund 12 Tage im Schutz der sich einfaltenden und einrollenden Blätter fressen. Pro befallenem Blatt sind meist mehrere Larven zu finden. Nach ihrem Reifungsfraß lassen sie sich zu Boden fallen, wandern wenige Zentimeter in das Erdreich und legen kleine, seidene Kokons an; hier erfolgt die Verpuppung. Nach etwa zwei Wochen erscheinen die Mücken der 2. Generation. Pro Jahr ist mit drei Generationen zu rechnen; an Johannisbeersorten mit Blattneubildungen bis in den Spätsommer kann es auch noch eine 4. geben. Ein Teil der Larven jeder Generation wartet mit der Verpuppung; sie "überliegen" bis zum folgenden Frühjahr.

Schaden und Symptome

Der Schaden äußert sich in den gekräuselten, meist flügelartig verdrehten Blättern. Im weiteren Verlauf der Vegetation öffnen sich die jungen Triebspitzenblätter nicht mehr und vertrocknen. Bei starkem Befall können Wachstum und Ertrag der Pflanze erheblich leiden. In Stecklingsbetrieben können Jungpflanzen infolge der Mißbildungen unbrauchbar werden. In manchen Fällen wird durch ein Johannisbeerblattgallmücken-Befall eine Infizierung durch die Brennesselblättrigkeit (Viröser Atavismus) maskiert; infizierte Pflanzen werden somit nicht frühzeitig entdeckt und ein Befall kann sich ausbreiten.

Diagnose

Die Mücken treten von April bis August auf; in diesem Zeitraum sollten Triebspitzen auf Larvenbefall kontrolliert werden. Werden die weißen bis orangefarbenen Larven in gekräuselten und verdrehten Blättern angetroffen, sind sie einwandfrei anzusprechen. Das Schadbild kann gelegentlich von einer Mehltauinfektion überdeckt werden.

Bekämpfung

- Anpflanzen resistenter Sorten

- bei mäßigem Befall betroffene Triebe entfernen (sobald sich Symptome/Larven zeigen)

- chemische Bekämpfung zur Zeit des stärksten Schlüpfens

- insektizide Bekämpfung am besten gegen 1. Generation

- Günstigster Zeitpunkt zwischen Blühbeginn und Vollblüte

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