 Abb.1: Larve beim Fraß
 Abb.2: Larven
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Gelbe Stachelbeerblattwespe (Nematus ribesii)
Einordnung
Die Gelbe Stachelbeerblattwespe gehört zur Familie der Blattwespen (Tenthredinidae), zur Unterordnung der Pflanzenwespen (Symphyta) und zur Ordnung der Hautflügler (Hymenoptera). Aus dieser Familie können auch folgende Arten schädigend auftreten: N. olfaciens,N. leucotrochus, Pristiphora pallipes und Ametastegia glabrata.
Beschreibung
Weibliche Wespe 6-7 mm lang; Kopf schwarz, Körper gelb, am Thorax schwarze Muster; Fühler oben dunkel, unten hell; Flügel durchsichtig, Adern braun; Männliche Wespe 5-6 mm lang; Kopf und Thorax vorwiegend schwarz; Hinterleib gelb, aber oben vorwiegend schwarz; Fühler oben und unten dunkel; Ei 1,2 mm lang, hell grünlich-weiß; Larve 20 mm lang; Kopf glänzend schwarz; Körper grün, aber das 1., ein Teil des 2. und die beiden letzten Segmente orange; Körper mit großen, schwarzen Warzen mit je einem oder mehreren Haaren; Analsegment mit schwarzen Haaren und einem markanten, schwarzen Fleck; Analcerci schwarz; Brustbeine schwarz; 7 Paar Bauchfüße; Präpuppe mit hellem Kopf; Körper blaß blaugrün, aber das 1. und die 2 letzten Segmente blaß orange.
Lebensweise
Etwa ab April fliegen die ersten Wespen, die ihre Eier in Reihen auf der Blattunterseite - meist im unteren, inneren Teil des Strauches - ablegen, wozu Einschnitte an der Hauptader angebracht werden. 8 bis 10 Tage später schlüpfen die Larven und beginnen an den Blättern zu fressen. Nach etwa 3 Wochen haben die Männchen 4, die Weibchen 5 Larvenstadien durchlaufen und häuten sich zu aktiven, nahrunsaufnahmeunfähigen Präpuppen. Diese wandern 10 bis 15 cm in den Boden ein, spinnen einen 8-10 mm langen, braunen Kokon und verpuppen sich schließlich. Etwa 1 Woche später schlüpfen die adulten Wespen der neuen Generation. Insgesamt kommt es zur Entwicklung von 3 bis 4 Generationen pro Jahr, wobei die Präpuppen der letzten Generation (August/September) in ihrem Kokon überwintern.
Schaden und Symptome
Die Gelbe Stachelbeerblattwespe ist ein häufiger und weit verbreiteter Schädling an Roten und Weißen Johannisbeeren. Der anfängliche Befall im unteren, inneren Teil des Busches breitet sich im Laufe einer Generation über den ganzen Strauch aus. Der anfängliche Lochfraß geht über in Skeletierfraß und endet nicht selten im Kahlfraß ganzer Büsche, wobei auch Früchte in Mitleidenschaft gezogen werden können. Der Befall kann zu geschwächten Sträuchern mit kümmerlichen Beeren führen.
Diagnose
Die Blätter der Roten und Weißen Johannisbeersträucher sollten ab Ende April bis August auf Eigelege (s. o.) und Larvenbefall kontrolliert werden. Für geübte Personen ist eine Unterscheidung der verschiedenen Blattwespenarten aufgrund von Gestalt und Lebensweise möglich; Verwechslungen sind auch mit dem Stachelbeerspanner möglich. Im Zweifelsfalle sollte ein Fachmann hinzugezogen werden.
Bekämpfung
- Spritzungen zur Zeit des Larvenschlüpfens mit Insektiziden gegen beißende Insekten
- bei starkem Befall Spritzung 2 Wochen später wiederholen
- bei Spritzungen gründlich das Innere der Sträucher erreichen Download [PDF-Datei ca. 9.2 KB] |