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Gewählte Fruchtart: > Stachelbeere > Obstbaumspinnmilbe

 

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Abb.1:
Spinnmilben blattunterseits
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Abb.2:
gesprenkeltes Blatt

Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi)

Einordnung

Die Obstbaumspinnmilbe gehört zur Familie der Spinnmilben (Tetranychidae) und zur Ordnung der Prostigmata (Unterklasse Acari).

Beschreibung

Adultes Weibchen 0,7 mm lang; Körper oval, dunkelrot, gewölbt, auf hellen Höckerchen lang beborstet; mit hellen, kurzen Beinen; Adultes Männchen 0,5 mm lang; Körper braunrot, länglich oval, beborstet wie Weibchen; Beine hell und kräftig; Ei 0,17 mm dick; kugelig, leuchtend rot; mit feinem, weißem Fortsatz (zwiebelförmig); Larve gelbgrün bis hellrot, mit 3 Beinpaaren.

Lebensweise

Die Überwinterung der Obstbaumspinnmilbe erfolgt im Eistadium an kleinen Ästen, Zweigen, an Knospen oder am Stamm. Zwischen Mitte und Ende April schlüpfen die Larven, was sich je nach Milbensta mm aber zeitlich auch weiter nach hinten verschieben kann. Aus befruchteten Eiern gehen Weibchen hervor, aus unbefruchteten hingegen Männchen, deren Zahl allerdings nie sehr hoch ist. Danach wandern die Larven auf die Blattunterseite und beginnen dort zu saugen. Die Entwicklung zum adulten Tier findet ebenfalls auf der Unterseite der Blätter statt (unter anderem an den abgestreiften Häuten festzustellen) und dauert 2 bis 3 Wochen. Kurz darauf beginnen die Weibchen mit der Ablage von 20 bis 45 Eiern, wobei die Dauer bis zum adulten Stadium mit nun steigenden Temperaturen abnimmt. Bis zum Herbst treten meist 5, manchmal sogar 6 Generationen auf, deren verschiedene Entwicklungsstadien sich bereits ab der zweiten Generation überschneiden. Die Weibchen der ersten beiden Generationen legen die etwas helleren Sommereier, die der 3. und 4. Generation sowohl Sommer- als auch Wintereier, während die letzte Generation ausschließlich Wintereier hervorbringt. Die Eiablage wird meist bis in den November fortgesetzt und erst bei Temperaturen um 6°C eingestellt.

Schaden und Symptome

Die Obstbaumspinnmilbe ist zwar ein weitverbreiteter und wichtiger Schädling, allerdings mehr an Kern- und Stein- als an Strauchbeerenobst. Der Befall dieses saugenden Schädlings äußert sich zuerst in weißlich, später in bronzefarben gesprenkelten Blättern. Bei starker Schädigung kann es zum vorzeitigen Blattfall - verbunden mit vermindertem Wachstum und Ertrag - kommen. Die Schadsymptome zeigen sich besonders zwischen Juni und September, wobei im Gegensatz zur Gemeinen Spinnmilbe ein ausgeprägtes Gespinst fehlt.

Diagnose

Eine Kontrolle auf Eier (s. o.) sollte im Winter an 2- bis mehrjährigen Triebstücken erfolgen. Außerdem muß vor der Blüte bis August auf die typischen Blattsymptome geachtet werden. Aufgrund von Farbe und Gestalt ist der Vertreter eindeutig anzusprechen.

Bekämpfung

- in Trockenperioden Stachelbeerbestand ausreichend bewässern

- abgefallenes Laub und Strohmulch entfernen (Winterquartiere)

- zu hohe N-Gaben vermeiden (mastige Pflanzen sind anfälliger)

- Einsatz von Spezial-Akariziden

- eventuell Nützling-Einsatz möglich (Raubmilbe Phytoseiulus persimilis)

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