Verticillium-Triebschwellung (Verticillium dahliae)
Einordnung
Pilze der Gattung Verticillium, gehören zur Unterabteilung der Deuteromycotina, die auch als Fungi imperfecti bezeichnet werden, da bei ihnen die Hauptfruchtform (Sexualstadium) fehlt bzw. unbekannt ist.
Lebensweise
Dieser Pilz ist ein verbreiteter Bodenbewohner. Ausgehend von Mikrosklerotien (Dauermyzel) infiziert er die Sträucher über die Wurzeln. In den Pflanzen verbreitet er sich in Form von Myzel und Konidien über das Xylem (Wasserleitungsbahnen). Später bildet er im Pflanzengewebe Mikrosklerotien aus. Der Pilz hat einen weiten Wirtskreis, unter anderem auch viele Unkräuter (Ackerkratzdistel, Kamille).
Symptome
An Trieben und am Wurzelhals treten Anschwellungen auf, die zum Teil längs aufreißen. In diesen Rissen kann man schwammiges Rindengewebe sehen. Bei den infizierten Trieben setzt eine Welke ein, die von unten her nach oben fortschreitet. Bei vertrockneten Zweigen löst sich die Rinde in Streifen ab. Bei einem Querschnitt durch den Trieb sind dunkle Verfärbungen (Gefäßbündel) sichtbar.
Diagnose
Kontrollen auf Anschwellungen und späteres Absterben der Triebe bzw. Sträucher sollte etwa von April bis Juni erfolgen. Da die exakte Bestimmung des Erregers aber eine mykologische Untersuchung verlangt, sollte man die Diagnose dem Fachmann überlassen.
Bedeutung
Der Pilz ist bei vielen Kulturen (z.B. Erdbeere, Hopfen, Kartoffel) ein gefürchteter Krankheitserreger. In wärmeren Regionen tritt er häufiger auf. Nach einem Befall kann es zu beachtlichen Verlusten kommen.
Bekämpfung
- nur auf Feldern anbauen, auf denen vorher keine Verticillium-anfällige Pflanzen standen
- befallene Pflanzenteile oder Gesamtpflanzen sofort nach der Ernte entfernen und vernichten
- kein Nachbau von Stachelbeere auf Stachel-/Johannisbeere
- Bodenentseuchung
- chem. Maßnahmen können kranke Pflanzen nicht mehr retten
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