Blattfallkrankheit (Drepanopeziza ribis)
Einordnung
Der Pilz Drepanopeziza ribis, auch Pseudopeziza ribis genannt, gehört zur Unterabteilung der Ascomycotina, deren besonderes Merkmal die Bildung eines Ascus ist. Diese blasen- oder sackförmige Zelle enthält in der Regel acht ein- oder mehrzellige Ascosporen.
Lebensweise
Die Primärinfektion findet ab Mai durch Ascosporen statt, die aus den Apothezien (Fruchtkörper) der abgefallenen Blätter stammen. Die Sporen werden vom Wind verbreitet und dringen über die Cuticula und Epidermis in das Blatt ein. Feuchte Witterung und Temperaturen um 12 °C sind ideal für das Auskeimen der Ascosporen. Im Sommer, bei feuchtem Wetter und etwa 20 °C, erfolgt eine Weiterinfektion durch Konidien, so daß sich die Krankheit sehr schnell ausbreitet.
Symptome
Auf den Blättern zeigen sich zahlreiche, kleine, runde, dunkelbraune Flecke, so daß sie gesprenkelt aussehen. Die Flecke verschmelzen oft zu größeren braunen Läsionen. Die Blätter werden chlorotisch, rollen sich ein und fallen ab. Ein starker Befall führt zur vollständigen Entlaubung der Pflanzen.
Diagnose
Durch die typischen Symptome (ab Mai) visuell einwandfrei zu bestimmen.
Bedeutung
Auf feuchten Standorten oder in niederschlagsreichen Jahren kann die Infektion mit dem Erreger bei anfälligen Sorten zur völligen Entlaubung führen. Der vorzeitige Verlust der Blätter schwächt die Pflanzen. (Besonders anfällig ist die Sorte 'Hönigs Früheste')
Bekämpfung
- resistente Sorten verwenden ('Rote Triumph', 'Rolanda', 'Rixanta', 'Risulfa', 'Weiße Triumph', 'Invicta', Rokula')
- abgefallenes Laub entfernen
- harmonische Düngung (robuste Pflanzen)
- chemische Maßnahmen
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