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Gewählte Fruchtart: > Stachelbeere > Blattälchen

 

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Blattälchen (Aphelenchoides fragariae & A. ritzemabosi)

Einordnung

Die Blattälchen gehören zur Familie der Hoplolaimidae und zur Ordnung der Tylenchida.

Beschreibung

A. fragariae: Adulte 0,5-0,9 mm lang; Körper dünn, mit langem Schwanz, der stumpf endet; Schwanz des ruhenden Männchens um 45° bis 90° abgebogen; Mundstachel kurz, rund 0,01 mm lang, mit sehr kleinen Basalknöpfen; Lippenregion durch eine schwache Einschnürung abgesetzt.

A. ritzemabosi: Adulte 0,7-1,2 mm lang; Körper dünn mit schlankem Schwanz, der stiftförmig endet und 2 bis 4 kurze Anhänge aufweist, Schwanz des ruhenden Männchens um 180° umgeschlagen; Mundstachel kurz, etwa 0,012 mm lang, mit sehr kleinen Basalknöpfen; Lippenregion durch eine schwache Einschnürung abgesetzt.

Lebensweise

Diese beiden Nematoden-Arten leben überwiegend ektoparasitisch in geschlossenen Knospen, in die sie im Frühjahr und Sommer auf Wasserfilmen gelangen; so erfolgt auch der Ortswechsel wenn die befallenen Knospen vertrocknet sind. Die Weibchen legen meist 20 bis 30 Eier in Knospen und Blattachseln ab. Aus diesen schlüpfen bei Temperaturen um 17 °C nach 3 bis 4 Tagen die Larven, die weitere 9 bis 10 Tage später geschlechtsreif sind. 2 Tage später kann bereits die Eiablage der neuen Weibchen erfolgen. Pro Jahr kommt es zu etwa 8 Generationen, wobei die Massenvermehrung von Januar bis Mai stattfindet. Feuchte Frühjahrswitterung begünstigt die Entwicklung, bei Temperaturen unter 8 °C wird sie gehemmt. Die Infektion mit diesen Nematoden erfolgt vom Boden her, meistens jedoch über infiziertes Pflanzgut. Die Larven von A. ritzemabosi können bis zu 2 Jahre in einem scheintodähnlichen Zustand (Anabiose) verbringen, während A. fragariae nur ca. 2 Monate ohne Wirtspflanze zu überleben im Stande sind.

Schaden und Symptome

Von Blattälchen befallene Knospen öffnen sich im Frühjahr nicht, vertrocknen und sterben ab. An den Blättern zeigen sich nekrotische Flecke zwischen den Blattadern. Verwechslungsgefahr bei den Knospensymptomen besteht mit dem Befall durch die Johannisbeermilbe. Blattälchen sind an der Stachelbeere nur selten anzutreffen.

Diagnose

Bei Vegetationsbeginn sollten Knospen mit den oben geschilderten Symptomen (insbesondere bei gleichzeitigen Blattsymptomen) auf Nematoden-Befall überprüft werden. Blattälchen sind zweifelsfrei anzusprechen.

Bekämpfung

- auf befallfreies Pflanzgut achten (z. B. aus Meristemkultur)

- nach Feststellung von A. ritzemabosi-Befall 2 Jahre mit Stachelbeeranbau aussetzen

- Bestand möglichst unkrautfrei halten (Ausschalten von Wirtspflanzen)

- keine chemischen Maßnahmen

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