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Gewählte Fruchtart: > Heidelbeere > Triebwelke

 

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Abb.1:
abgefallene Früchte und Apothezien
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Abb.2:
erkrankte Früchte
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Abb.3:
Fruchtmumien mit Apothezien
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Abb.4:
erkrankter Trieb

Triebwelke (Monilinia vaccinii-corymbosi)

Einordnung

Der Pilz Monilinia vaccinii-corymbosi gehört zur Unterabteilung der Ascomycotina, deren besonderes Merkmal die Bildung eines Ascus ist. Diese blasen- oder sackförmige Zelle enthält in der Regel acht ein- oder mehrzellige Ascosporen.

Lebensweise

Der Pilz überwintert in Fruchtmumien (Pseudosklerotien), die im Frühjahr keimen und Apothezien (3-10 mm lang) hervorbringen. Hierfür müssen die Fruchtmumien auf der feuchten Bodenoberfläche liegen, da Luft und Licht zum keimen benötigen. Aus diesen Apothezien werden über eine Periode von etwa 30 Tagen Ascosporen frei, je nach Temperatur, relativer Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit. Sobald sich die Knospen zu Öffnen beginnen, können sie durch die Sporen infiziert werden. Zum Keimen benötigen die Ascosporen freies Wasser und Temperaturen um ca.14°C. Ihre Keimschläuche können durch Stomata oder auch direkt ins Gewebe, eindringen. Trotzdem ist die Infektionsgefahr nach Frosteinwirkung größer. Etwa zwei Wochen nach der Infektion hat sich das Myzel im Trieb verbreitet und setzt besonders bei feuchter Witterung Konidien auf den brandigen Trieben frei. Diese werden sowohl durch Wind und Regen, aber hauptsächlich durch Bienen auf die Narben gesunder Blüten getragen, wo sie zusammen mit dem Pollen in die Ovarien gelangen. Die so gebildeten Früchte bleiben aber bis zum Reifebeginn ohne Symptome.

Symptome

Als erstes Symptom zeigt sich im Frühjahr ein Erschlaffen sich entwickelnder Blätter und Triebe. Innerhalb von 24 Stunden folgt auf der Oberseite der gekrümmten Triebspitzen eine Bräunung. Die Blätter beginnen von den Blattadern her zu verbräunen. Nach etwa drei Tagen sind die erkrankten Teile abgestorben. Auf den Trieben bilden sich graubraune Konidienbüschel, die charakteristisch nach schwarzem Tee riechen. Erkranktes Gewebe kann von der Pflanze abfallen. Außer diesen Frühjahrsmerkmalen bleiben die Pflanzen symptomlos, bis die Beeren zu Reifen beginnen. Dann verfärben sich diese cremefarben bis lachsrosa oder auch hellbraun bis weißgrau. Noch vor der Ernte schrumpfen sie ein, werden hart und fallen ab.

Diagnose

Im Frühjahr kann man die Apothezien auf den abgefallenen Fruchtmumien gut mit bloßem Auge erkennen. Da die Frühjahrssymptome an Zweigen und Blättern leicht zu erkennen sind, können auch diese zur Bestimmung herangezogen werden. Es empfiehlt sich aber trotzdem einen Fachmann zu Rate zu ziehen, da die Pflanze nach dem Auftreten der Frühjahrssymptome lange Zeit ohne Symptome bleibt.

Bevorzugt kommt die Krankheit in Tallagen oder innerhalb des Feldes in Mulden vor, da hier oft eine höhere Feuchtigkeit vorliegt und es eher zu Spätfrösten kommen kann.

Bedeutung

Die Triebwelke ist eine wirtschaftlich bedeutende Krankheit. Der Ernteverlust kann verheerend sein.

Bekämpfung

- Keimungsbedingungen für Fruchtmumien beseitigen (mit Erde abdecken oder Feuchte beseitigen)

- thermische Bodenbehandlung

- chem. Maßnahmen

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