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Gewählte Fruchtart: > Heidelbeere > Heidelbeerrost

 

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Abb.1:
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Heidelbeerrost (Pucciniastrum myrtilli)

Einordnung

Dieser Rostpilz, auch Pucciniastrum vaccinii genannt, gehört zur Unterabteilung der Basidiomycotina. Diese sind durch die Bildung einer Basidie, welche meist vier Basidiosporen trägt, charakterisiert.

Lebensweise

Im Frühling werden neu hervorgebrachte Blätter durch Aecidiosporen infiziert, welche von Hemlock-Tannennadeln mit dem Wind herangetragen werden. Etwa zur Mitte des Sommers haben sich blattunterseits gelborangene Uredosporenlager gebildet. Die Uredosporen infizieren die Heidelbeere nochmals, was einerseits zu einer Erhöhung der Inokulumdichte führt und andererseits zu einer weiteren Krankheitsverbreitung. Im späten Herbst bilden sich Teleutosporenlager in Epidermiszellen befallener Blätter. Im Frühjahr keimen die Teleutosporen aus, bringen dabei Basidiosporen hervor, welche die Nadeln der Hemlock-Tanne infizieren. Dort entwickeln sich Pyknidien und etwas später dann Aecidien, welche dann Aecidiosporen für die Infektion der Heidelbeere freisetzen. In milden Klimaten kann der Pilz auch in Form der Uredosporenlager auf Blättern von immergrünen Vaccinium-Arten überwintern. Das führt dazu, daß die Hemlock-Tanne als Zwischenwirt nicht benötigt wird.

Symptome

Das erste Symptom sind gelbe Blattflecken. Auf der Blattoberseite färben sich diese Flecken rötlich-braun. Blattunterseits bilden sich unter diesen Flecken auffällig, gelborange gefärbte Uredosporenlager. Diese färben sich mit der Zeit rostrot. Bei starkem Befall fließen die Flecke blattoberseits zusammen, werden nekrotisch und das gesamte Blatt stirbt ab. Infizierte Blätter fallen meistens vorzeitig ab.

Diagnose

Die Krankheit ist aufgrund ihrer auffälligen Symptome (rostrote Sporenlager blattunterseits) zweifelsfrei zu bestimmen.

Bedeutung

Trotz der deutlichen Symptome ist der Heidelbeerrost normalerweise unbedeutend. Der Einfluß auf die Erntemenge und Qualität ist gering. Nur wenn der Befall und somit auch die Entblätterung extrem ist, kann es im Folgejahr zu Ertragseinbußen kommen.

Bekämpfung

- nahegelegene Hemlock-Tannen entfernen (Radius ca. 0,5 km)

- immergrüne Vaccinium-Arten entfernen (in milden Klimaten)

- resistente Sorten verwenden ('Bluecrop', 'Burlington', 'Ivanhoe', 'Olympia', 'Collins', 'Weymouth', 'Dixi')

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